INGRID KOWARIK „O.T.“ Ingrid Kowarik/Dietmar Brehm aus der Serie „ECHO – ECHO“

09. Nov - 16. Dez 2018


Einf. Worte : Frau Mag. Dr. Elisabeth Mayr-Kern, MBA, Landeskulturdirektion OÖ

Ingrid Kowarik 

9. Nov. bis 16. Dez 2018
Vernissage: 9.11. – 19.00 Uhr
Begrüßung und Eroeffnung durch Bgm. Peter Groiß
Einf. Worte : Frau Mag. Dr. Elisabeth Mayr-Kern, MBA, Landeskulturdirektion O
Ingrid Kowarik:
1952 in Wels, OÖ, geboren
1969 – 1973 Studium der Malerei an der Kunsthochschule Linz, Meisterklasse bei Prof. Dimmel.

1976 -1982 Mitarbeit an zahlreichen experimentellen Filmprojekten von Dietmar Brehm

Lebt und arbeitet in Linz, Oberösterreich

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INGRID KOWARIK

Ingrid Kowarik arbeitet im klassischen Medium der Zeichnung und wählt das klassische Genre

des satirischen Sittenbildes. Ihre minutiös gezeichneten Bilder verbinden in unvergleichlicher

Weise eine scharf realistische Sicht mit dem Grotesken, Surrealen, aber auch Poetischen.

Laster, Leidenschaft und Sehnsüchte werden in undurchschaubarer, verschlüsselter Symbolik, mit Witz und Ironie geschildert. Das Wissen um die Relativität des Lebens und der Welt des Traumes rückt in das Blickfeld der Künstlerin.

Kowariks Figuren sind Paradiesbewohner. Sie besiedeln Inseln, schwimmen, rudern und surfen

im Farbmeer, sie treten einzeln oder in Schwärmen auf. Wir entdecken ein Universum, voll von

Leidenschaft, Poesie aber auch Humor. Ein horror vacuierfasst die Künstlerin, alles zu verdichten

wird zum Muss, mitunter zum Zwang.

Kowarik zeichnet bzw. malt auf ausgewählten Papieren, auf Kartons, gelegentlich arbeitet sie

zusammen, in Gemeinschaft mit ihrem Maler-MannDietmar Brehm.

Kunst in einen technischen Kontext zu stellen, liegt der Zeichnerin fern. Sie bleibt, einerseits,

dem samtigen Pastell, das wie keine Technik nuancenreiche Farbgebungen, malerische Dichte und Kontrastwirkungen zulässt, dem Malen mit trockenen Farbenbis heute treu. Neuerdings experimentiert die Künstlerin auch mit Farbtusche, die, mit Pastellkreide kombiniert, ein rein malerisches Farbmaterialergibt.

In den wiederholt auftauchenden Kopfserien, die in ihrer manieristischen Invention an Darstellungen des Prager Hofmalers Giuseppe Arcimboldo (ca.1527-1593) erinnern, werden Köpfe und Figuren zum magischen Bilderrätsel.  Auch bei Ingrid Kowarik gibt es diese Umkehrbilder, d.h. Arbeiten, die auf den Kopf gestellt werden verändern ihr Angesicht. Oben oder unten, sie funktionieren perfekt.

Eva hat Adam aus dem Paradies vertrieben, Ingrid Kowarik besiedelt es neu.

Textauszug aus: Dr. Elisabeth Nowak-Thaler/Lentos Kunstmuseum Linz

Ingrid KowarikKatalog Echo-Echo, Kunstraum Galerie Schloss Mondsee, 2007

Zwingend aus meinen bisherigen Arbeitsstrategien, vor allem das Zeichnen mit der Pastellkreide,  verzweigt sich seit 2016 das Arbeiten an neuen Bildfindungen mittels der Collage.

Angeschnittene Elemente werden, wie in gedanklicher Fortsetzung, verschichtend überklebt, ergänzend übermalt und wiederum collagiert. Die dadurch entstehende fragmentierte Verdichtung der Motive evozieren eine Kippbewegung für die Assoziationskraft des Betrachters.Die im weitesten Sinn figurativen Darstellungen – zwischen anzüglich und  abwesend verkleidet – beherrschen die Bildserien.Aus diesen Vermischungen werden die Motive so lange behandelt, bis sie wirklich geschärft  erscheinen.

Ingrid Kowarik, 2016