Anna Maria Brandstätter
geboren 1977 in Amstetten, NÖ
lebt und arbeitet in St. Nikola/Donau, OÖ
„Mich interessiert die Übersetzung meiner Welt in eine andere Sprache.
Die Entfremdung von Form und Farbe, deren Ausgliederung auf ein Blatt Papier. Feder und Tusche.
Liniengeflechte, Überlagerungen. Indigo. In all seinen Nuancen. Cyan, Mauritiusblau, Weiß. Manchmal auch etwas Grafit.“
ANNA MARIA BRANDSTÄTTER
Kurzbiografie:
Anna Maria Brandstätter lebt und arbeitet in St. Nikola/Donau. 2002 bis 2008 studierte sie an der Kunstuniversität Linz Malerei und Grafik. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt und finden sich u.a. in der Kunstsammlung des Landes OÖ. Sie erhielt den Heinrich-Gleißner-Förderpreis 2018.
www.annamariabrandstaetter.com
brandstaetter@gmx.at
0676 / 7932017
Pressetext:
Anna Maria Brandstätter lebt und arbeitet in St. Nikola an der Donau. Ihr Haus nennt sie „Die Burg“. Es ist ihr Rückzugsort und Ideenfindungsstätte. Die Fenster des Ateliers sind nach Süden ausgerichtet. Die Donau fließt vorbei, kraftvoll und bedächtig. In ihrer Arbeit finden sich Bezugspunkte zur granitdurchsetzten Landschaft des unteren Mühlviertels und dem Mikrokosmos aus Strukturen, die die Natur in ihrem Kreislauf aus Geburt, Wachstum, Tod und Zerfall unablässig erschafft.
Ebenso fasziniert ist die Künstlerin von Landschaften und Gebilden, wie sie in Science-Fiction- und Fantasyfilmen zu finden sind. Von Menschenhand erschaffene oder veränderte Welten und Stimmungen, die Begrenzungen und Naturgesetze hinter sich lassen.
Ein Gedankenexperiment: Stellen Sie sich vor, Sie gehen jeden Tag dieselbe Strecke. An einem beliebigen Punkt halten Sie inne und treten einen Schritt zur Seite. Jetzt befinden Sie sich an einem Punkt, an dem Sie nie zuvor in Ihrem Leben waren. Versuchen Sie dieses Experiment während einer Wanderung, wenn Sie alleine spazieren gehen. Treten Sie ein paar Schritte in den Wald, in eine Wiese. Vielleicht sind Sie der erste Mensch, der jemals an diesem Punkt gestanden ist.
Mit diesem Gefühl beginnt die Künstlerin zu zeichnen. Für sie ist ein weißes Blatt Papier nichts anderes als ein Raum unendlicher Möglichkeiten. Es ist ungewiss, wohin sich eine Zeichnung bewegt. Das Blatt füllt sich, Linie um Linie, Schicht um Schicht.
„Ich mag die Langsamkeit der Zeichnung. Das Wiederholte aufsetzen der Feder auf dem Papier. Das Geräusch, das sie erzeugt. Ganz leise, rhythmisch. Das Verdichten der Linien auf dem Papier, das wegzeichnen der weißen Oberfläche. Das erzeugen von Bildräumen.“
Möchte Brandstätter konkrete Inhalte ausdrücken, die politische oder gesellschaftsrelevante Fragen thematisieren, wendet sie sich einem anderen Medium zu.
„Schriftzeichen Text. Das ist für mich eine andere Art von Zeichnung. Schlichte Buchstaben auf monochromen Hintergrund. Da darf nichts vom Inhalt ablenken.“
Im Februar verbrachte die Künstlerin einige Tage in der Galerie Schloss Puchheim, um die einzigartigen Ausstellungsräume und deren Umfeld kennenzulernen. Im obersten Raum der Galerie richtete sie ein Atelier ein, arbeitete an Zeichnungen und hielt Eindrücke fotografisch fest.
In ihrer Ausstellung zeigt Brandstätter vorwiegend Tuschezeichnungen, weiters sind Textarbeiten und erstmals Fotografien zu sehen.