Einf.Worte durch Dr. Martin Hochleitner, Salzburg Museum
Eröffnung:Bgm.Peter Groiß
26.April bis 12. Mai 2013
Erich Steininger
geb. 19.11.1939, gest. 4.11.2015 –
WIR TRAUERN UM ERICH STEININGER – das Team der Galerie Schloss Puchheim.
Nachruf des Künstlerhauses auf Erich Steininger (19.11.1939 – 4.11.2015)
Wien (OTS) – Wohl kein anderer österreichischer Künstler hat sich so sehr und fast ausschließlich dem Medium Holzschnitt verschrieben, wie Erich Steininger. Geboren 1939, war der Absolvent der Akademie der bildenden Künste in Wien (1963 bis 1970 studierte er bei Maximilian Melcher) einer der bekanntesten zeitgenössischen Druckgrafiker Österreichs. Anknüpfend an eine figurative Tradition des Expressionismus entwickelte er eine ganz eigene, aus der druckgraphischen Konzeption entwickelte abstrakte Formensprache, mit denen er die in den Druckprozessen enthaltenen Möglichkeiten voll ausschöpfte. Seinen eindrucksvollen programmatischen Zyklus „Körper wird Land“ präsentierte er 1999 im Künstlerhaus in der monumentalen Dimension von 5 x 13 Metern.
Erich Steininger bezeichnete die Druckgrafik oft als die „Kammermusik“ der bildenden Kunst, er selbst war unbestritten ein Virtuose, aber keiner, der nur sich selbst und die eigene Kunst sah. So wie er mit Leib und Seele Druckgrafiker war, war er auch ein großer Förderer, Lehrer und tatkräftiger Unterstützer von Kolleginnen und Kollegen, die sich diesem Medium verschrieben haben.
Als geborener Waldviertler blieb er Niederösterreich immer verbunden und war von 1995 bis 2009 Präsident des Landesverbandes der Niederösterreichischen Kunstvereine und Leiter des Dokumentationszentrums für Moderne Kunst in St. Pölten, das er als DOK auf einen neuen Weg führte und dem er seinen unverwechselbaren Stempel aufdrückte. Steininger war kein Mann der vielen Worte, sondern einer der Tat und daher auch ein wichtiger Vertreter und Vermittler, ein Streiter für die Künstler und die Kunst.
Die alte Volksschule in Rappottenstein (Waldviertel), wo er anfangs mit seiner Familie in den Sommermonaten lebte und arbeitete, wurde in den letzten Jahren zu seinem Lebensmittelpunkt, wo er seine Arbeiten auch auf wunderbare Weise zeigen konnte. Wer einmal dort war und sein Atelier und sein Archiv an großformatigen Zeichnungen und Holzschnitten sehen konnte, erhielt eine Vorstellung davon, mit welcher Leidenschaft Erich Steininger Künstler war.
Mit Erich Steininger verliert das Künstlerhaus ein langjähriges, engagiertes Mitglied, eine große Künstlerpersönlichkeit und einen konsequenten Promotor der druckgrafischen Kunst.
Helga Cmelka, Georg Lebzelter
Der Vorstand des Künstlerhauses, Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs
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Erich Steininger wurde 1939 in Oberrabenthan im Waldviertel geboren. Von 1963 bis 1970 studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien (Maximilian Melcher), wo er 1995 eine Gastprofessur übernahm. Schwerpunkt seiner künstlerischen Tätigkeit sind großformatige Holzschnitte, Bücher mit Holzschnitten und Radierungen.
Erich Steininger ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Druckgrafiker Österreichs. Im Zentrum seiner künstlerischen Tätigkeit steht der Holzschnitt. Aus der Tradition des Expressionismus kommend, hat der Künstler seine figurative schwarzweiße Formensprache auf eine qualitätsvolle abstrakte Ebene geführt.
Erich Steiningers aktuelles druckgrafisches Schaffen ist primär geprägt vom Medium der Monotypie – einer Unikat-Drucktechnik, die vor allem malerische Qualitäten in den Mittelpunkt stellt: Durch Pinselzüge und Farbauswischungen entstehen atmosphärische Tiefenzüge. Steininger bleibt aber der Linie treu, als unmittelbar gesetzte Spur, die zwischen Figuration und Abstraktion auf der Bildfläche tänzelt. In den späten 1980er-Jahren tritt ein merklicher Abstraktionsschub in Steiningers Werk ein, er verbindet das ursprünglich Gegenständliche von Figur und Landschaft und zersplittert es in informelle Spuren. In den neuen Monotypien ist das Figurative als klares Bildalphabet zu erkennen, frei schwebende Körper im flirrenden Farbraum.
Mag. Florian Steininger