Josef Linschinger

03. Okt - 31. Okt 2014

Aus den Zyklen
Wir gratulieren JOSEF LINSCHINGER zum OÖ LANDESKULTURPREIS FÜR BILDENDE KUNST 2015 .

 

19.00 Uhr: Festsaal der Landesmusikschule
Video-Präsentation
Franz Froschauer liest aus dem Roman „Die Kälte“ von Thomas Bernhard

19.45 Uhr: Galerie Schloss Puchheim
Begrüßung und Eröffnung: Bürgermeister Peter Groiß
Einführung in die Ausstellung: Dr. Elisabeth Mayr-Kern, MBA, Direktion Kultur OÖ.

JOSEF LINSCHINGER

Josef Linschinger,
geboren 1945 in Gmunden.
Studium und spätere Lehrtätigkeit an der heutigen Kunstuniversität Linz.
Lebt und arbeitet in Altmünster am Traunsee..

1945 in Gmunden, Österreich, geboren

seit 1977 konstruktiv/konkrete Arbeiten

seit 1987 Arbeiten visueller/konzeptueller Poesie und

1990 Gründung des Gmundner Symposions für Konkrete Kunst

seit 1981 Ausstellungen und seit 1982 Ausstellungsbeteiligungen in den meisten europäischen Ländern sowie in Ecuador, Israel, Japan, Kanada, Korea und den USA

Werke in Sammlungen und Museen u.a. im Museum für Konkrete Kunst Ingolstadt, D; Grafische Sammlung Albertina Wien, A;  Kupferstichkabinett der Akademie der Bildenden Künste Wien, A;  Oberösterr. Landesmuseum Linz, A; Forum Konkrete Kunst Erfurt, D;  Stiftung Museum Modern Art, Hünfeld, D; Foundation of Constructive Art – University of Calgary, Kanada; Museum of Poetry, Tanka and Haiku, Kitakami, Japan; Mondriaanhuis, Amersfoort, NL; Hokkaido Museum of Literature, Sapporo, Japan

Beteiligung an Kunstmessen in Basel, Bologna, Budapest, Dornbirn, Düsseldorf, Forli, Frankfurt, Innsbruck, Karlsruhe, Köln, Linz, Santa Fe, Wien und Zürich

Josef Linschinger unternimmt es, die Schriftbild-Ära aus Buchstaben – Charakteren – und Ziffern zu verlassen und einen Versuch anzubieten, den wir zur „Kultur nach der Schrift“ zählen – ohne allerdings die Schrift aufzugeben. Das Schrift-Bild wird vereinfacht, in ein neues System aus wenigen grafischen Gestaltungsmitteln gebracht, das von Sensoren aller Arten leicht abzulesen ist. Obwohl dieses Codesystem uns bereits bestens bekannt ist, weil es die mannigfaltigen Produkte unserer gestalteten Umwelt bezeichnet, haben wir Übersetzungsschwierigkeiten. Das System geht uns leichter ein als ästhetische Information für den Raumsinn des Sehens. Es spricht diesen Sinn an wie etwa das System der Blindenschrift den Tastsinn.

Dennoch treten wir dadurch in eine neue Ära, welche die gewohnte Bildlichkeit – oft die Abbildlichkeit – der Schrift verlässt. Wir verlassen historische Hinweise, welche mit den Buchstabenbildern sich verknüpften. Aber wir treten ein in ein System von magischer Einfachheit. Die Ähnlichkeit mit dem Chinesischen i ging ist unverkennbar. Richtig durchsetzen wird sich das System erst, wenn auch die Duplizität mit der Phonetik sich neu regelt. Ein weiter Weg! Aber Linschinger legt den Finger auf die richtige Stelle, bringt er immerhin zwei Systeme zusammen, die bisher fast getrennte Wege gingen. Und überdies gibt er uns neue Rätsel auf, die wir gerne lösen, auch im Hinblick, etwas für die Zukunft zu leisten.                  Eugen Gomringer